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S04-Aufsichtsratswahl: 11 Fragen an Prof. Dr. Stefan Gesenhues

Stelle Dich bitte kurz in 04 Sätzen vor

Ich bin Sportmediziner, Unternehmer und ehemaliger geschäftsführender Direktor eines universitären Forschungs- und Lehrinstituts; ich bin verheiratet, Vater von 5 Kindern und habe inzwischen 11 Enkelkinder - die ganze Familie ist komplett schalkeverrückt.

Seit Kindertagen bin ich leidenschaftlicher Schalker und seit vielen Jahren Allesfahrer.

Frei nach Loriot ist mein erklärtes Motto: Ein Leben ohne Schalke ist möglich, aber sinnlos.

Wie lange bist du schon Vereinsmitglied und hast du dich bereits in der Vergangenheit im Verein und der Fanszene engagiert?

Ich bin Vereinsmitglied seit 2005; von Juni 2017 bis März 2021 war ich Aufsichtsratsmitglied beim FC Schalke 04. Seit 2016 pflege ich mit den Schalker Fans und vielen Fanclubs einen engen und kontinuierlichen Austausch. Vor allem auch als Allesfahrer hatte ich an den Spieltagen regelmäßig die Gelegenheit zu intensiven Kontakten mit der vielfältigen Fanszene und dem FSCV.

Was weißt Du über den SFCV und wie stehst Du zum Fanclubverband?

Klare Zielsetzungen des SFCV sind zum einen die Unterstützung des FC Schalke 04 und zum anderen die Vertretung der Fanclubinteressen gegenüber dem Verein. Der SFCV steht für eine Fanclubkultur, die ihresgleichen sucht: Die Vereinbarung fester Kartenkontingente für alle Heim- und Auswärtsspiele des FC Schalke 04, die an die Fanclubs verteilt werden, organisierte Fanreisen zu Auswärtsspielen und Trainingslagern, die Organisation von Spielerbesuchen in den Fanclubs, die Einrichtung fester Anlaufstellen für die Fans am Stadion und auf der Schalker Meile und die Besetzung eines Fanmobils als Anlaufort für Fans bei Auswärtsspielen sind nur wenige Beispiele für die aktive Fanclubarbeit. Unter dem Dach des SFCV sind inzwischen bundesweit 850 Fan-Clubs mit knapp 56000 Mitgliedern organisiert.

Der SFCV ist als größte Fanorganisation im AR von Schalke 04 vertreten. Sollte dies so bleiben/geändert werden? Begründe Deine Antwort.

Erfolgreiche Zukunftsarbeit in unserem Verein ist ohne Einbeziehung der Fans undenkbar. Ohne jeden Zweifel sollte die organisierte Fanszene im Aufsichtsrat vertreten sein, damit die wichtigen Interessen der zahlreichen Fans des FC Schalke 04 in den Gremien vertreten werden und die regelmäßige intensive Kommunikation mit der existenziell wichtigen Basis gesichert wird.

Wie siehst Du die Zusammenarbeit AR S04/SFCV und welche Synergien können sich ergeben?

Nur durch den regelmäßigen Austausch können wir eine weitere Entfremdung zwischen Fans und Klubführung verhindern. Eine gemeinsame Schalke-Identität ist ganz besonders wichtig in schweren Zeiten, in denen es um die Existenz des Vereins geht.

Warum sollten Dir die Schalke 04 Mitglieder im SFCV das Vertrauen schenken?

Weil ich während meiner gesamten Aufsichtsratszeit vehement stets auch Fürsprecher und Vertreter für die Anliegen der unterschiedlichen Fangruppierungen war. Das ist vielen Mitgliedern im SFCV bekannt, insbesondere auch denen, die mich bei den Auswärtsspielen und in den Trainingslagern erlebt haben. Besonders an den Spieltagen habe ich den unermüdlichen Einsatz des SFCV sehr zu schätzen gelernt: Was wäre schließlich ein Auswärtsspiel ohne Werner Maul und Kollegen?

Was würdest Du im Falle Deiner Wahl tun, um die Fanszene wieder zu einen?

Ich werde mich weiter mit großem Engagement für die Fans der verschiedenen Lager von Schalke 04 einsetzen und immer ansprechbar sein für die Belange und Probleme sowohl einzelner Fans als auch von Fangruppierungen. Beruflich habe ich jahrelange Erfahrung in der Moderation; gerne stelle ich dieses Wissen jederzeit zur Verfügung, um die unterschiedlichen Blöcke der Fanszene erfolgreich an einen Tisch zu bringen.

Wie siehst Du die zukünftige Rechtsform von Schalke 04?

Hier sehe ich drängenden Gesprächsbedarf auf breiter Basis, damit eine zielorientierte und ergebnisoffene Diskussion um dieses Thema eine weitere Spaltung des Vereins verhindert. Ich vertraue darauf, dass die Mitglieder im Rahmen eines offenen und fairen Dialogs über alle Ebenen eine verantwortungsvolle Entscheidung im Sinne von Schalke 04 treffen werden.

Wo setzt Du Deinen Schwerpunkt in Deiner Tätigkeit im Aufsichtsrat?

Ich möchte gemeinsam mit unserem Mannschaftsarzt Dr. Patrick Ingelfinger die gerade neu geschaffene sportmedizinische Infrastruktur weiter entwickeln, damit in Zukunft langwierige Verletzungen unserer Spieler die Ausnahme und nicht mehr die Regel sind. Im Zentrum steht dabei nicht nur die Akutversorgung von Sportverletzungen, sondern vor allem die Verletzungsvorbeugung in der täglichen Trainingsarbeit und die rehabilitative sichere Wiederherstellung von Verletzungsfolgen finden besondere Beachtung; hier entsteht derzeit eine Konzeption, die in der Bundesliga einzigartig ist und die nicht nur der Profimannschaft, sondern auch unseren Nachwuchstalenten aus der Knappenschmiede zugutekommen wird. Mein weiteres wichtiges Anliegen ist es, endlich das von mir bereits vor 2 Jahren mitentwickelte Konzept zur sportlichen Neuausrichtung auf den Weg zu bringen: eine deutlich optimierte und professionalisierte Fokussierung des Scoutings und die erfolgsorientierte intensivierte Förderung der Knappenschmiede sind hier nur einige der wichtigen Aspekte für die Zukunft unseres Vereins.

Der FC Schalke 04 steckt in einer seiner größten Krise seit Jahrzehnten. Wie muss Deiner Meinung nach verfahren werden, um diese Krise zu überstehen?

Wenn wir es gemeinsam schaffen, eine Kultur der offenen und transparenten Kommunikation über alle Ebenen hinweg zu leben, werden Aufsichtsrat, Vorstand und die Schalker Gremien deutlich erfolgsorientierter und besser zusammenarbeiten können und vereint zu vielversprechenden Lösungen kommen, die unseren Verein wieder in eine neue optimistische Zukunft führen können.

Nenne die aus Deiner Sicht wichtigsten Gründe um die Frage „Wo steht Schalke in 5 Jahren?“ mit „Im internationalen Geschäft“ beantworten zu können.

Bei erfolgreicher sportlicher und infrastruktureller Neuausrichtung des Vereins halte ich einen schnellen Wiederaufstieg und in den kommenden Jahren auch den Wiederanschluss an die Spitzengruppe der Bundesliga für möglich; die Vergangenheit hat uns allerdings gelehrt, dass wir mit Prognosen und Zielvorgaben für die Zukunft auf Schalke besonnen umgehen sollten. Jetzt gilt es zunächst, entschlossen einen Schritt nach dem anderen zu gehen und nicht übereilt zu frühzeitig langfristige Ziele zu formulieren. Geduld ist jetzt gefragt.

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