Stellungnahme zum sogenannten "Härtefallantrag“
Mit großem Unverständnis, ja sogar Entsetzen hat der Schalker Fanclubverband den sogenannten „Härtefallantrag“ unseres Vereins zur Kenntnis genommen. Fans, die auf die Erstattung einer gekauften Eintrittskarte nicht verzichten können, wurden mehr oder weniger aufgefordert, ihre finanzielle Situation offenzulegen und idealerweise zu beweisen, warum hier eine Erstattung des Eintrittspreises erfolgen soll.
Im SFCV sind über 800 Fanclubs beheimatet, in denen mehr als 55.000 Mitglieder organisiert sind. Durch die Einteilung in Bezirke verfügen die Fans beim SFCV über regionale, in der Regel persönlich bekannte Ansprechpartner. Aus diesem Grund sind uns auch gerade in der letzten Zeit viele persönliche Schicksale zugetragen worden. Trotz dieser Teils großen Probleme, die die Corona Pandemie für viele mit sich bringt, war bzw. ist auch unter den SFCV Mitgliedern die Solidarität sehr groß.
Fans, die es können, verzichten auf eine Erstattung ihrer Dauer-und Tageskarten. Fanclubs, die selbst nicht wissen, wie sie das Geld auftreiben sollen, versuchen alles, um Schaden von dem Club, den sie alle lieben, abzuwenden.
Wenn sich aber nun gerade diejenigen, die sich diese Solidarität nicht leisten können, vor dem Verein erklären sollen, warum ihnen ein Verzicht bzw. eine Wartezeit von über einem Jahr nicht möglich ist, dann ist hier eine Grenze überschritten worden, die ein selbsternannter Kumpel-und Malocherclub einfach nicht überschreiten darf. Auch nicht aus Versehen. Das ist kein Dialog auf Augenhöhe, wie er in unserem Leitbild verankert ist. Das ist eine ziemliche Frechheit.
Wir alle haben sicher noch den Abschied von der Steinkohle im Kopf, bei dem wir den letzten Kumpeln einen berührenden, emotionalen Abend beschert haben. Gerade in solchen Momenten erinnert sich jeder Schalker, für welche Werte der Verein grundsätzlich steht. Knapp 18 Monate später muss man zwangsläufig denken, dass da leider nicht mehr viel von übrig ist.
Wir begrüßen die relativ schnell verfasste Entschuldigung des Vereines. Die Hoffnung, dass unser Club sich darauf besinnt, sein wichtigstes, wertvollstes Gut -die vielen, vielen Fans- wieder mit ins Boot zu nehmen, anstatt ihnen vor den Kopf zu stoßen, ist nach wie vor da. Jedoch ist hier sicherlich ein Umdenken erforderlich, damit sich ein solch schlimmer Fehler niemals mehr wiederholt!
Glückauf!