FC Schalke 04, verstehst Du uns noch?
Was ist nur los am Schalker Markt? Diese Frage stellen sich Fans und Mitglieder des geilsten Club der Welt beinahe täglich. Corona hat uns nicht nur aufgezeigt wie schlimm die finanzielle Lage tatsächlich scheint, sondern hat uns auch ganz deutlich gezeigt, welchen Stellenwert der Fan und das Mitglied im Verein tatsächlich noch hat.
Erst werden Mails bezüglich der Rückerstattung von Tickets wochenlang nicht beantwortet, dann kam der unsäglich respektlose Härtefallantrag und nun trennt sich der Verein von 24 Mitarbeitern, die auf Minijob Basis Jugendspieler chauffieren. Schalke lässt gerade kein Fettnäpfchen aus.
Wer ist denn nun der Schuldige? Gibt es den EINEN? Ist es der Vorstand mit seinen vielen Direktoren, Abteilungsleitern und Mitarbeitern? Ist es der Aufsichtsrat, der seiner Kontrollfunktion nicht ausreichend nachkommt? Oder sind es die Fans gar selbst, die regelmäßig in die Donnerhalle rennen, horrende Preise für Auswärtstickets bezahlen, denen keine Anreise zu weit oder umständlich ist, die der Mannschaft auch in schlechten Zeiten den Rücken stärken und das Gefühl geben, nicht alleine zu sein?
Fakt ist, Schalke 04 tritt seine Identität gerade in die Tonne! Kumpel- und Malocherclub? Wie kann man den Abschied vom Bergbau festlich begehen, die Kumpels ehren und Monate später unsere soziale Verantwortung gänzlich vernachlässigen?
Fans, denen aufgrund von Corona das Wasser bis zum Hals steht, müssen auf ihr Geld warten, weil Mails nicht beantwortet werden? Unglaublich bei über 600 Mitarbeitern. Trotz Kurzarbeit und Homeoffice, das darf nie und nimmer passieren.
Werden Mails endlich beantwortet, gibt es diesen unsagbar respektlosen Härtefallantrag. Typisch für einen Kumpel- und Malocherclub? Oder doch nur peinlich?
Hier wird der EINE Schuldige ausgemacht, Peter Peters wird zurückgetreten. Falsch, natürlich bittet er um Auflösung seines Vertrags, zumal man ihn auch für die Finanzkrise mitverantwortlich macht. Wahrscheinlich liegt auch hier die Wahrheit irgendwo dazwischen.
Kommunikation und Außendarstellung, zur Zeit eine glatte 6! Man stellt hochbezahlte Fachleute für beinahe Alles ein, in diesem Resort jedoch spart man – mal wieder am falschen Ende! Erklärungen, die nach einem Fauxpas abgegeben werden, verschlimmbessern die Außendarstellung nur.
Von den Mitarbeitern in kurzen Hosen erwartet man, dass sie Schalke schnell kennen- und verstehen lernen, was es heißt, für diesen Club in dieser Region zu spielen. Gilt das auch für die Mitarbeiter? Verstehen die Schalke und die Menschen, Fans und Mitglieder?
Das darf bezweifelt werden.
Natürlich sind die Zeiten vorbei, als es reichte mit Kuzorra bei Bosch gesessen zu haben oder Fan des Vereins zu sein um Mitarbeiter bei Schalke zu werden. Schalke braucht qualifizierte Mitarbeiter, nicht nur in kurzen Hosen. Wie auf dem Transfermarkt muss man sich fragen lassen, ob man hier immer ein glückliches Händchen bewiesen hat.
Und die Fans müssen vielleicht versuchen den FC Schalke 04 der heutigen Zeit zu verstehen, oder Konsequenzen ziehen.
Der Verein muss sparen wo es eben geht. Soweit in Ordnung. Fangen wir da bei Minijobbern an?
Und einen Spar Tipp gibt es auch noch: gebt kein Geld für eine außerordentliche Mitgliederversammlung aus um über eine (vielleicht tatsächlich notwendige) Ausgliederung/Umwandlung oder wie auch immer geartete Änderung der Rechtsform zu entscheiden. Bei dem Bild, das der Verein gerade abgibt, ist Schalke näher an der 8. Meisterschaft als an der erforderlichen Mehrheit dafür – auch wenn man die Themen vielleicht trennen muss!
Kumpel- und Malocherclub? Bitte diesen Merchandise Slogan ganz schnell aus dem Programm nehmen.
FC Schalke 04, verstehst Du uns noch? Die Antwort darauf muss klar und deutlich heißen: leider nein!
Glückauf