Schalker U19 ist Deutscher Meister

Finale furioso: Durch einen Doppelschlag innerhalb von fünf Minuten hat der FC Schalke 04 am Sonntag (17.6.) das Endspiel um die Deutsche U19-Meisterschaft gegen den FC Bayern München gewonnen. Die Mannschaft von Trainer Norbert Elgert drehte einen 0:1-Rückstand und siegte am Ende mit 2:1 durch Tore von Rene Klingenburg (66.) und Philipp Hofmann (71.).

Es ist nach 1976 und 2006 die dritte Meisterschaft für die A-Junioren des FC Schalke 04. Für Trainer Norbert Elgert, der auf die gleiche Elf vertraute, die beim Halbfinal-Rückspiel gegen den VfL Wolfsburg zu Beginn auf dem Platz gestanden hatte, war es der zweite Titelgewinn. Wie schon vor sechs Jahren im Gelsenkirchener Stadion Lüttinghof setzte sich sein Team im ausverkauften Erkenschwicker Stimberg-Stadion mit 2:1 gegen die Bayern durch. Damals wie heute musste sich sein Münchner Gegenüber, Kurt Niedermayer, mit der Silbermedaille begnügen.

Während eine Viertelstunde nach Anpfiff immer noch Fans auf dem Weg von der Autobahn zum Stimberg-Stadion in Schrittgeschwindigkeit durch den Stau kriechen mussten, legten die Hauptdarsteller dieses Finalsonntags mit furiosem Tempo los. Besser voran kam die Partie in der Anfangsphase aber kaum. Typisch für eine angesichts eines Finales von Nervosität geprägte Anfangsphase, spielte sich das Geschehen erst einmal vornehmlich im Mittelfeld ab und war bestimmt von vielen Richtungswechseln. Erstmals ernsthaft in Tornähe kamen die Bayern in der 15. Minute, als Christian Derflinger von der linken Seite in den Strafraum flankte, Schalkes Innenverteidiger Noah Korczowski aber sicher zur Stelle war und den Ball vor dem heranfliegenden Benno Schmitz wegköpfte.

Für stockenden Atem der Zuschauer sorgten in der Folge die Königsblauen – und das vor allem aus der Distanz: Merlin Baus gab aus 25 Metern eine eindrucksvolle Visitenkarte in Richtung Bayern-Keeper Leopold Zingerle ab, schoss aber knapp am linken Pfosten vorbei (16.). Wenig später holte Allessandro Schöpf Schalkes Rene Klingenburg robust von den Beinen, den fälligen Freistoß von Kaan Ayhan und den Nachschuss von Philipp Max konnte die Bayern-Mauer allerdings noch ablenken.

In der abgelaufenen Bundesliga-Saison ließ der FC Bayern 24, die Schalker 25 Gegentreffer zu. Das spiegelte sich beim Gipfeltreffen Erkenschwick wider. Die Gäste bissen sich in der tiefstehenden Defensive der Knappen fest, das Team von Norbert Elgert tat sich ebenfalls schwer, den Weg durch den bajuwarischen Abwehrriegel zu finden. Torszenen sahen die Zuschauer weiterhin vornehmlich, wenn der Ball zuvor geruht hatte, oder bei Kontern. Schrecksekunden bereitete kurz vor der Pause die Mannschaft von Coach Kurt Niedermayer. Zuerst trat Klingenburg über eine Freistoßflanke von Berflinger, worauf S04-Schlussmann Lukas Raeder klären musste, dann sprintete Friesenbichler auf das Gehäuse der Knappen zu, zog aber von der Strafraumgrenze rechts am Aluminium vorbei.

Die Stimmung am Stimberg brauste nach dem Kabinengang schließlich vollends auf. Zwar trabten die Mannen von Norbert Elgert wenige Minuten später als die Bayern auf dem Rasen, jedoch waren sie es, denen vorerst die absolute Präsenz gehörte. Mit zwei Kopfbällen trieben Hofmann und Ayhan jeweils nach Vorlage von Max den Adrenalinspiegel von Torwart Zingerle in die Höhe (48./49.), ehe Balci, der von Klingenburg in der linken Strafraumhälfte steilgeschickt worden war, an Zingerle vorbeidribbelte, den Ball aber an den Pfosten schlenzte (53.). Umso heftiger schmerzte einige Augenblicke später der Alleingang von Münchens Schöpf: Wie aus dem Nichts durchquerte er die königsblauen Reihen und schob zur Führung ein – 0:1 (57.).

Die Schalker Reaktion: Die ungebrochene Unterstützung aus dem blau-weiß gefärbten Stadionrund, eine Torchance durch Max und schließlich der Ausgleich durch Rene Klingenburg. Der lange Mittelfeldakteur schraubte sich bei einem Eckstoß von Ayhan am höchsten in die Luft und nickte aus kurzer Distanz zum 1:1 ein (66.). Doch damit nicht genug. Was „sich voll reinwerfen“ bedeutet, demonstrierte in der 71. Minute Philipp Hofmann: Zingerle konnte den Schuss des eingewechselten Max Meyer nicht festhalten, im Tiefflug köpfte Hofmann das Spielgerät vor den Händen des Torwarts in Richtung Torlinie, rappelte sich wieder auf und versenkte den Ball letztlich zur 2:1-Führung in den Maschen.

Dieser Bilderbucheinsatz und der Doppelschlag wendeten die Partie. Die Münchner Moral schien gebrochen. Das Team aus der bayrischen Landeshauptstadt hatte seinen Vorwärtsdrang verloren und wurde von den Blau-Weißen ohnehin meist in die Rückwärtsbewegung gedrängt. Einmal musste das königsblaue Kollektiv aus Spielern, Trainern und Fans aber noch die Luft anhalten, als die Bayern in der Nachspielzeit haarscharf am linken Pfosten vorbeischossen. Doch mit dem Schlusspfiff von Schiedsrichter Bastian Dankert brachen sich die königsblauen Jubelstürme schließlich Bahn.

Quelle: www.schalke04.de






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