Im neuen Sprachrohr: Interview zum "Führungswechsel" im SFCV mit Rolf Rojek und Frank Arndt

Mit dem Jahreswechsel ging nicht nur eines der turbulentesten und ereignisreichsten Jahre der 107-jährigen Schalker Clubgeschichte zuende, sondern auch ein neues Kapitel im Buch der Vereinsgeschichte des Schalker Fan-Club Verbandes e.V. wurde aufgeschlagen. Nach knapp 20 Jahren als Vorstandsvorsitzender des SFCV e.V. trat Rolf Rojek ins zweite Glied zurück und übergab das Zepter an Frank Arndt, der seitdem die Geschicke von Deutschlands mitgliederstärkstem Fanverband leitet. “Das „Sprachrohr“ sprach, anlässlich der Rückkehr von Felix Magath an den Schalker Markt, mit Rolf & Frank über das vergangene Jahr, „Kleine Gruppen“, den Wechsel an der Führungsspitze des SFCV e.V. und die eingeleitete „Neuausrichtung“ des Verbandes.  

Sprachrohr (SR): Rolf, verfolgte man zum Jahreswechsel die Deutschen Boulevardblätter, dann konnte man zu der Annahme kommen, Du seiest kurz davor dem Bundespräsidenten Christian Wulff und seinen zahlreichen „Skandälchen“ den Rang abzulaufen. Was war da los? 

Rolf Rojek (RR): Ich gebe zu, ich war ebenfalls darüber überrascht, wie einfach man es auf die Titelseiten der Deutschen Medien schafft. Dabei ging es mir eigentlich um eine sehr ernste Geschichte. Bedingt durch meine Zuckerkrankheit bin ich seit einigen Wochen nahezu blind und habe den notwendigen ärztlichen Eingriff wegen eines Schalke-Spieles verschoben. Das hätte doch jeder von uns so gemacht, ich war ja nicht krank – ich konnte nur nicht gut sehen (grinst). Nun wollte ich in einem kurzen Interview mit der BILD, vor dem Hintergrund dieser für mich völlig neuen Erfahrung, meinen riesigen Respekt vor unseren behinderten Fußballfans zum Ausdruck bringen. Leider wurde dann aus dem Kompliment das ich an alle behinderten und versehrten Fußballfans machen wollte eine auf mich und meine Erblindung fokussierte Geschichte. Schade. Aber scheinbar brauchen die Blätter solche Themen um das Winterloch zu stopfen...

SR: Es wurde gleichzeitig auch versucht einen Zusammenhang zwischen Deiner derzeitigen „Sehschwäche“ und den körperlichen als auch seelisch-geistigen Anstrengungen des vergangenen Jahres herzustellen...   

RR: Sicherlich war das Jahr 2011 beziehungsweise waren speziell die ersten Monate des Jahres 2011 für meine Gesundheit nicht unbedingt förderlich. Mit Felix Magath „im Krieg“ zu stehen wünsche ich niemanden. Vor allem die Spaltung unserer Fanszene in „pro“ und „contra“ hat mich jedoch immens belastet. Das war eine Situation, wie es sie auf Schalke meines Wissens nach noch nie gegeben hatte und hoffentlich auch nie wieder geben wird. „1000 Freunde – 1000 Meinungen“ das ist okay, das ist Schalke. Wir sind noch nie eine homogene Masse gewesen und werden dies auch nie sein – und das ist auch gut so. Dafür ist Schalke viel zu bunt und vielfältig. Aber das man sich einzig und allein auf diese Pro- bzw. Contra-Frage reduzieren, sich von einem NICHT-Schalker dermaßen instrumentalisieren und gegeneinander ausspielen lässt, das war brutal: Ich fühlte mich immer wieder an den Satz: „Wer nicht für mich ist, ist gegen mich“ erinnert. Am Ende war es das eine gemeinsame Ziel, das Beste für Schalke 04 zu wollen, das uns im Kampf Gott sei Dank wieder geeint hat. Denn es ging – um dies in aller Deutlichkeit auch noch einmal sagen – nie um die Person Rolf Rojek, sondern immer nur um Schalke 04.

SR: Wie Du schon sagtest ist besagter „Kampf“ für die Seele unseres Clubs erfolgreich ausgegangen. Frank, nun bist Du seit Rolfs „Demissionierung“ durch Felix Magath, gemeinsam mit Deinem Vorstandskollegen Arthur Saager, der alleinige Fanbeauftragte des FC Schalke 04. Wie steht es denn derzeit um das Verhältnis zwischen dem SFCV und dem S04. Nähert man sich wieder an?

Frank Arndt (FA): Ich würde sogar noch darüber hinaus gehen und behaupten, unser Verhältnis ist erneut weit über eine Annäherung hinaus auf dem Status Quo der „Vor-Magath-Ära“ angelangt. Direkt im Anschluss an die turbulenten Zeiten, gleich nach dem ganzen Magath-Theater haben wir uns alle schnell wieder an einen Tisch gesetzt und umgehend damit begonnen, die tiefen Risse und Gräben die sich quer durch den Club zogen zu schließen – und haben dabei bei uns selbst angefangen. Wir haben im Rahmen von zahlreichen Einzelgesprächen Vorurteile abgebaut und Probleme ausgeräumt und begegnen uns seitdem wieder respektvoll auf Augenhöhe, reden vor allem wieder sehr viel miteinander. Beide Seiten haben ihre Fehler und Irrtümer erkannt und eingestanden und versuchen tagtäglich zu zeigen, dass man aus diesen auch gelernt hat. Alle Verantwortlichen, egal ob wir vom SFCV oder Peters Peters, Horst Heldt und auch Patrick Arnold auf Schalker Seite, leben diese neue Partnerschaft und Zusammenarbeit. Daher kann ich erneut nur das Fazit ziehen: die neue Zusammenarbeit läuft bemerkenswert gut, vielleicht sogar schon besser als jemals zuvor...

RR: Bereits kurz vor der letzten Mitgliederversammlung des FC Schalke 04 habe ich mich mit S04-Geschäftsführer Peter Peters zusammengesetzt und wir haben, so wie es unter Schalkern eigentlich immer üblich sein sollte, Tacheles geredet. Es hat während dieses klärenden Gespräches geblitzt und gedonnert, aber nur nach einem solch bereinigenden Donnerwetter kann auch wieder die Sonne scheinen. Uns ist völlig klar, dass wir den Blick gemeinsam nach vorne richten müssen und auch nur gemeinsam unsere volle Stärke und Kraft in diesem Club entfalten können. Alle arbeiten dabei zum Wohle des S04, niemand darf dabei wichtiger als der FC Schalke 04 selbst sein!

SR: Nun ist also alles wieder in bester Ordnung und Rolf, Du konntest Frank am 01.01.2012 nun endlich den Posten des ersten Vorstandsvorsitzenden des Schalker Fan-Club Verbandes e.V. nach über 20 Jahres Deines Vorsitzes übergeben. Hinterlässt Du ein bestelltes Feld?

RR: Zunächst einmal möchte ich nicht unerwähnt lassen, dass meine Entscheidung, den Posten des 1. Vorsitzenden an Frank zu übergeben, schon lange vorher feststand, denn ich klebe und klebte nicht an diesem Posten. Bereits zu Anfang der Magath-Ära habe ich Frank bei diversen Versammlungen und Veranstaltungen als meinen Nachfolger in spe vorgestellt. Als es dann zu dem Zerwürfnis zwischen der „Kleinen Gruppe“ und Felix Magath kam wollte ich mich allerdings nicht feige zurückziehen und zurücktreten sondern eher als Prellbock dienen. Frank zu diesem Zeitpunkt den massiven Attacken auszusetzen und ihn gegebenenfalls beschädigt aus der Geschichte kommen zu sehen wäre für den SFCV absolut kontraproduktiv gewesen. So entschlossen wir uns, natürlich in gemeinsamer Absprache mit unserem Aufsichtsrat, in exakt dieser Konstellation, gut aufgestellt, in den Kampf zu ziehen. Nun, wo auch diese Kapitel endlich abgeschlossen und Geschichte ist, kann ich nach mehr als 30 Jahren mit bestem Gewissen ins zweite Glied rücken...

SR: Zweites Glied bedeutet, dass Du uns - entgegen vieler anders lautender Meldungen - als Mitglied des SFCV-Vorstandes auch weiterhin erhalten bleibst?

RR: Absolut richtig. Ich bin nämlich nach 30 Jahren noch nicht amtsmüde und möchte meine Erfahrungen, meine in dieser langen Zeit aufgebauten Netzwerke weiter einbringen und vor allem langsam aber sicher in gute, jüngere Hände übergeben. Auch den Posten im S04-Aufsichtsrat werde ich erst einmal weiter besetzen, bis wir gemeinsam einen geeigneten und passenden, motivierten „Nachfolger“ gefunden haben. Allerdings möchte ich in Zukunft nicht mehr unbedingt bei jedem Kampf in vorderster Front stehen und mich nicht immer um alles und jeden kümmern müssen.

SR: ...der “Oberfan“ Rolf Rojek demnächst als Frühstücksdirektor im Einsatz?

RR: (lacht) So würde ich es nicht unbedingt nennen wollen. Aber wenn ich tatsächlich ein bisschen weniger zu tun haben werde, dann wäre ich schon glücklich und zufrieden. Wie meine derzeitige, zuckerbedingte Sehschwäche, beweist, sind auch an mir die vergangenen 30 Jahre nicht spurlos vorüber gegangen. Jeden morgen zwischen 4h und 5h aufstehen, bis 22h oder 23h arbeiten und am PC noch letzte Mails beantworten, Telefonate führen – das schlaucht. Ein wenig kürzer zu treten, zukünftig mehr Zeit mit meiner Familie und mit Freunden als mit Bezirksversammlungen und dem S04 verbringen zu können, in diese Richtung soll das Verhältnis demnächst kippen.     

FA: Ich kenne Rolf nun auch schon so lange, wir arbeiten seit über zehn Jahren zusammen, so schnell wird er sich nicht vom Hof machen. Er wird zwar ins „zweite Glied“ rücken, aber wenn wir ehrlich sind findet dieser „Umbruch“ zunächst einmal nur auf dem Papier statt. Ändern wird sich zunächst einmal in dieser Konstellation nichts. Jeder im Vorstand behält sein aktuelles Aufgabengebiet bei und jeder ist ein gleichberechtigter Partner. Mir persönlich ist daher der „Hype“ um den Wechsel des Postens des 1. Vorsitzenden fast schon zuviel geworden. Letztlich ist es meiner Meinung nach völlig Wurscht wer diesen Posten inne hat, wichtiger ist für mich persönlich das sich Rolf ein kleinwenig zurücknimmt – damit wir noch lange von ihm und seinem „know how“ zehren können.      

SR: Was bzw. welche Qualitäten schätzt Ihr einander, was unterscheidet Euch aber vielleicht auch - und was gebt ihr Euch mit für den weiteren Weg?

FA: Rolf ist ein alter Hase, ein Schlitzohr im Umgang mit Funktionären und Sponsoren. Gerade seine Netzwerke und Kontakte die er sich in den vergangenen drei Jahrzehnten aufgebaut hat werden uns noch sehr helfen...daher soll er auch einfach genauso bleiben wie er ist, vor allem aus gesundheitlichen Gründen aber ein klitzekleinwenig kürzer treten. Wir haben mittlerweile einige gute „junge“ Leute hier die das Steuer des SFCV auch zukünftig sicher auf Kurs halten werden können.             

RR: Frank ist ehrlich, geradlinig und manchmal auch ein bisschen weniger diplomatisch als ich. Ab und an mal ist eher nicht kompromissbereit und somit weniger Politiker als ich. Der einfache und direkte Weg, das ist mehr Franks Ding. Mit ihm, da können sich alle SFCV-Mitglieder sicher sein, haben sie einen würdigen Nachfolger gefunden der das königsblaue Herz am richtigen Fleck trägt. Mitgeben würde ich Frank vor allem, dass wir immer daran denken müssen, dass wir Fans (geblieben) sind. Es bleibt nicht aus, dass wir ständig im Kontakt mit den Offiziellen und hohen Funktionären des S04 stehen. Wir sind so gesehen sehr „nah dran“. Da kann die Versuchung vielleicht mal leicht Einzug halten ein kleinwenig „abzuheben“. Genau an diesem Punkt muss man sich wieder an seine Wurzeln besinnen und sich vor Augen führen, dass wir Fans sind! Auch wenn ich mich da vielleicht wiederhole: Nichts ist wichtiger als der FC Schalke 04 selbst, auch wir nicht. Wenn Frank an diesem Credo festhält und ansonsten so weitermacht wie bisher, dann macht er alles richtig. Und vielleicht sollte er nicht den Fehler begehen den ich oft begangen habe, nämlich immer ALLES (selbst) machen zu wollen...          

SR: Rolf bitte vielleicht noch zwei, drei Sätze zu den Unterschieden der Fanbetreuung heute im Vergleich zu vor 30 Jahren...

RR: Eigentlich gibt es, meiner Ansicht nach, nur einen markanten Unterschied: den Identifikationsgrad! Vor 30 Jahren wurden die Schalker, wurden die Fan-Clubs wegen des Dachverbandes selbst Mitglied im SFCV. Aus Überzeugung, aus ideellen Gründen. Der Trend weist mittlerweile in eine ganz andere Richtung, nämlich der Mitgliedschaft aus Vorteil - im Sinne der angebotenen Dienstleistungen. In dieser Hinsicht hat sich die Landschaft, auch im SFCV, in den vergangenen Jahren nahezu vollständig verändert. Heute fungieren nicht mehr die Fan-Club-Vorsitzenden und Bezirksleiter-/innen als Informantinnen und Informanten, heute findet vieles in der virtuellen Welt, vor allem in den sozialen Netzwerken statt. Dementsprechend kommt leider auch relativ wenig „junges“ und „frisches“ Blut nach welches bereits ist, Verantwortung zu übernehmen und diese auch im realen Leben, face to face, zu tragen. Das Ehrenamt stirbt so langsam aber sicher aus, die Vorsitzenden in vielen Clubs heute sind immer noch dieselben wie vor 30 Jahren. So betrachtet hat der SFCV sich in der Vergangenheit zu einem perfekten Dienstleister für seine Mitglieder entwickelt, das eigentliche Gemeinschaftsgefühl, das „WIR-Gefühl“ ist – abgesehen von diversen Auswärtsspielen vielleicht bei denen man dies noch spüren kann – auf der Strecke geblieben. Daran wird zukünftig zu arbeiten sein...

SR: „Zukünftig“ lautet das Stichwort Frank. Die längst angekündigte und versprochene „Neuausrichtung“ des SFCV nimmt mittlerweile konkrete Formen und Züge an. Weg vom SFCV e.V. als reiner „Dienstleister“, hin bzw. zurück zum SFCV als „Fanbetreuer“. Hast Du da eventuell schon ein Antrittsgeschenk im Gepäck mitgebracht?

FA: Es ist absolut richtig, dass wir gerade dieses Gemeinschaftsgefühl in Zukunft wieder stärken wollen. Gleichzeitig wollte ich aber im Zuge der angekündigten „Neuausrichtung“ auch die positiven Wogen der guten Entwicklung mit dem S04, auf der wir derzeit reiten, mitnehmen. Nach 35 Jahren SFCV e.V., so selbstkritisch müssen wir sein, ist auch bei uns einiges „eingerostet“. So passt eigentlich alles irgendwie zusammen derzeit: eine Neugeburt in der Beziehung zwischen dem S04 und dem SFCV e.V., ein Neuanfang beim SFCV-Vorstand mit mir und eine längst überfällige Neustrukturierung des SFCV e.V. selbst. Als Anstoß erster Gespräche diente dabei sicherlich die Rede von Peter Peters auf der letzten Mitgliederversammlung des S04, im Rahmen dessen er von der „einen Mitgliedschaft“ sprach. Wie kann man die Mitgliedschaft beim S04 und die Mitgliedschaft beim SFCV zusammenführen? Wie kann man noch besser, stärker und intensiver zusammenarbeiten, die Kräfte zum Wohle des S04 bündeln und sich gleichzeitig einem noch breiterem Spektrum an Schalkern öffnen? Eine Fanbetreuung für alle Schalkerinnen und Schalker - was für eine spannende Herausforderung für alle Beteiligten! Ich kann verraten, dass wir daran gerade mit heißer Nadel stricken und hoffen, bereits in den kommenden Tagen etwas Handfestes präsentieren zu können. Am Ende haben wir, der SFCV, auf jeden Fall hoffentlich wieder mehr Zeit für die eigentliche Arbeit am und mit dem Fan. Unser anvisiertes Ziel ist es demnächst nicht mehr von „den Fan-Clubs“ oder „den Einzelmitgliedern“ zu sprechen, sondern nur noch von „DEN FANS“, „DEN SCHALKERN“. Wir senden ein klares und unmissverständliches Signal nach außen hin: WIR Schalker, wir sind eine große Vereinsfamilie, hier ist für jeden ein Plätzchen frei! Das ist meine, dies ist unsere Version von „neuen“ Schalke in der Fanbetreuung.        

SR: Bedeutet dies das Ende des SFCV e.V. in seiner ursprünglichen und klassischen Form?

FA: Dazu ein klares und eindeutiges JEIN! Wir haben beim SFCV, wie gerade schon erwähnt, in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten eine nahezu perfekte Fanbetreuung aufgebaut – aus dienstleisterischer Sicht betrachtet. Die eigentliche Fanbetreuung, zu der wir nun zurückkehren wollen und die einst der Ursprungs- und Gründungsgedanke des SFCV war, ist dabei immer mehr auf der Strecke geblieben. Ich schätze mal, dass im vergangenen Jahr zum Beispiel gut 75% unserer Arbeitskraft und vor allem auch Arbeitszeit auf der SFCV-Geschäftsstelle in den gewerblichen Bereich „gesteckt wurde, im Gegenzug jedoch nur noch 25% in die eigentliche Betreuung der Fans und Mitglieder, den „ideellen“ Bereich. Da wollen wir mittelfristig aber (wieder) bei 104% landen! Ein starker, ein gesunder SFCV für alle als Teil des großen Ganzen, als Teil des FC Schalke 04. Nichts ist wichtiger und darf wichtiger sein als der FC Schalke 04 selbst!

SR: Wird bei all den anstehenden Veränderungen und Neuerungen denn auch weiterhin und nachhaltig die Unabhängigkeit des SFCV gewährleistet?       

FA: Egal was kommt, egal was passieren wird: Die eigentliche Struktur des SFCV e.V. als auch seine Satzung wird zunächst einmal unangetastet bleiben. Die Gremien des SFCV bleiben in ihrer vollen Funktionsfähigkeit uneingeschränkt erhalten, ebenso unsere vereinseigenen und unabhängigen Medien, wie zum Beispiel unsere Internetplattform oder das Clubmagazin „Sprachrohr“. Ebenso behalten wir unseren Posten im S04-Aufsichtsrat bei. Die Unabhängigkeit des SFCV bleibt also in vollem Umfang erhalten. Die Fan-Clubs zahlen weiterhin, als stimmberechtigte Mitglieder, ihre Jahresbeiträge und bestimmen über die Mitgliederversammlung die Vereinspolitik. Wir stärken die ursprünglichen Strukturen und Belange des Schalker Fan-Clubs Verbandes, kehren zu unseren ideellen Wurzeln zurück. Wir können uns tagtäglich wieder mehr dem widmen, was wir eigentlich tun wollen: Fanarbeit, Fanarbeit, Fanarbeit. Raus an die Basis, Schalke erklären, einfach da sein! Die Leute sollen sich wieder betreut fühlen, sollen wieder stolz auf uns - auf ihre Fanbetreuung, sein!

SR: Ich versuche zusammenzufassen: eigentlich wird alles anders – aber so richtig verändern tut sich eigentlich nichts?     

FA: Nein, es verändert sich wahrscheinlich schon eine Menge, aber nicht so, dass der Fan oder das Mitglied das in irgendeiner Form (negativ) wahrnehmen könnte. Wie gesagt hoffe ich bereits in der kommenden Ausgabe des „Sprachrohres“ mehr dazu sagen zu können. Wir sind halt gerade erst dabei das Feld zu bestellen. Was wir mit den nun noch frisch einzusäenden Pflänzchen am Ende machen, was wir ernten werden, das liegt am Ende natürlich auch ein kleinwenig an uns allen selbst.      

SR: Rolf, Du hörst Dir das die ganze Zeit über kopfnickend an, aber irgendwie muss das doch auch für Dich komisch sein, oder? Die Kathedrale Deines Lebens wird abgerissen um aus den übrig gebliebenen Steinen ein neues Haus zu bauen...

RR: Frank hat gerade in absolut treffender Art und Weise alles dazu gesagt was gesagt werden musste. Die Welt verändert sich, wir verändern uns und so musste auch der SFCV sich nun einmal grundsätzlich neu orientieren. Ich bin felsenfest davon überzeugt, dass Frank die richtigen Entscheidungen für den SFCV treffen wird und daher genießt er auch mein, als auch Arthurs, vollstes Vertrauen. Wie im Übrigen auch das des Aufsichtsrates. Wir setzen ein eindeutiges Zeichen der Stärke indem wir demonstrieren, dass wir letztlich immer nur miteinander und nicht gegeneinander arbeiten können, wenn wir unsere gemeinsam gesteckten Ziele erreichen wollen. Das letzte Jahr lässt grüßen! In diesem neu zu errichtenden Fan-Haus, gebaut auf einem soliden Fundament unter den neusten Vorschriften und Sicherheitsaspekten, werden wir für jeden Schalker – für jede Schalkerin, ein Plätzchen haben. Noch einmal, lasst uns gemeinsam die Lehren aus der Magath-Ära ziehen: NICHTS und NIEMAND ist wichtiger als der FC Schalke 04 selbst! Ich bitte an dieser Stelle alle Fans und Mitglieder darum Frank und der geplanten „Neuausrichtung“ zu vertrauen, aber gleichzeitig auch weiterhin an den SFCV zu glauben. Das ist auch fortan kein Widerspruch! Wir sind und wir bleiben stark und werden uns, auch in Zukunft, wenn es denn nötig ist von nichts und niemanden den Mund verbieten lassen.     

SR: Frank, ein letztes Wort vom derzeitigen „Architekten“ der „Neuausrichtung“ noch an die SFCV-Mitglieder?

FA: Ich kann nur wiederholen was Rolf schon gesagt hat. Schenkt uns bitte auch diesmal wieder Euer Vertrauen und seid Euch dessen Gewiss, dass wir immer nur das Beste für den SFCV, für Euch, wollen und in diesem Falle auch erreicht haben. Wir sind sehr gut positioniert und können nun all unsere Kraft in die weitere Entfaltung einer bunten, kreativen und vielfältigen Schalker Fanszene stecken. Wir werden, gerade in den kommenden Wochen und Monaten, massiv an Euch herantreten und im Rahmen von Sitzungen - und gerne auch Einzelgesprächen – die weiteren Schritte der „Neuausrichtung“ näher erörtern. Im Übrigen habe ich, habe wir, auch zahlreiche gute Ingenieure, Statiker und Architekten an meiner bzw. unserer Seite die uns tagtäglich mit Rat und Tat in all diesen Fragen zur Seite stehen. Es gibt jede Menge Arbeit die auf uns zukommt, selbstverständlich auch noch viele offene Fragen und Punkte die es zu klären gibt, sicherlich wird es auch das ein- oder andere Mal noch ein kleinwenig im Gebälk knirschen, aber nicht alles Neue ist bekanntlich auch schlecht. Und wenn in einigen Jahren noch zahlreiche Schalker mehr aufgrund ihres hohen Identifikationsgrades mit dem geilsten Club der Welt, basierend auf unserer tollen Fanarbeit, von sich behaupten sie seien keine „Schalke-Fans“ sondern „Schalker“, dann will ich mich gerne genau daran messen lassen...  

SR: Ich danke Euch beiden für das intensive Gespräch und wünsche Euch alles Gute und vor allem viel Kraft für die kommenden Aufgaben – seid Euch dabei unserer Unterstützung als Euer Redaktions-Team sicher!

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