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S04-Aufsichtsratswahl: 11 Fragen an Matthias Rüter

Stelle Dich bitte kurz in 04 Sätzen vor

Mein Name ist Matthias Rüter, ich bin 41 Jahre, verheiratet und Vater von Theo der 3,5 Jahre alt ist. Geboren in Bochum und aufgewachsen in Wanne-Eickel, lebe ich seit über 12 Jahren in Gelsenkirchen. Ich habe Betriebswirtschaft studiert und unterstütze heute deutsche Mittelstandsunternehmen darin, die Digitalisierung und Modernisierung (Energieeffizienz) ihrer Betriebe zu meistern. In den Aufsichtsrat bringe ich mich seit Juli 2020 aktiv ein.

Wie lange bist du schon Vereinsmitglied und hast du dich bereits in der Vergangenheit im Verein und der Fanszene engagiert?

Seit der Saison 95/96 bin ich regelmäßig im Parkstadion, seit 2007 Vereinsmitglied – ich wollte irgendwann aktiv an Entscheidungen mitwirken! Seit der Saison 12/13 habe ich eine Dauerkarte im Block Q. Nationale und internationale Auswärtsspiele besuche ich seit vielen Jahren mit Begeisterung. Eine konkrete Verbindung zu der aktiven Fanszene besteht nur über Bande durch mein persönliches Netzwerk. Über Heiner besteht seit Juli 2020 ein Austausch und bei dem ein oder anderen Thema haben wir die Sichtweisen des SFCV besprechen können. Mit Olivier und Bodo bin ich in der Stiftungsarbeit Schalker Markt aktiv – hier haben wir über unseren SKICLUB bereits verschiedene Aktionen durchgeführt und unseren Beitrag zur königsblauen Straßengestaltung beigetragen. Weitere Aktionen sind mit der Rückkehr zur neuen Normalität geplant – „Blaues Band“ am Feierabendmarkt in GE-Buer.

Was weißt Du über den SFCV und wie stehst Du zum Fanclubverband?

Der SFCV ist das zentrale Organ für die organisierte Fanszene und stellt mit 56.000 Mitgliedern eine imposante Gruppe dar. Er fungiert als zentrale Anlaufstelle für seine Mitglieder, ist bei Heimspielen am P7 vertreten – dort habe ich bereits das ein oder andere Bierchen getrunken – und bei Auswärtsfahrten ebenso präsent.

Der SFCV ist als größte Fanorganisation im AR von Schalke 04 vertreten. Sollte dies so bleiben/geändert werden? Begründe Deine Antwort.

Mit Heiner ist die Vertretung des SFCV im Aufsichtsrat gegeben – somit ist eine klare Stimmungslage zu aktuellen Themen aus der aktiven Fanszene jederzeit abrufbar. Das wir diese Informationen benötigen und noch weiter in den Dialog treten müssen ist bei den aktuellen Themen klar. Die letzten Jahre waren als Schalker häufig nur schwer zu ertragen. Nun stehen wir vor großen Herausforderungen und müssen von mutlos auf kraftvoll umstellen. Wir benötigen nach vorne das Vertrauen der Mitglieder in die handelnden Personen auf und neben dem Platz – dieses Vertrauen müssen wir uns erarbeiten und schnellstmöglich wieder in einen normalen Modus zurückkehren. Fokus ist der Fußball und die Freude am Spieltag eine Mannschaft zu sehen die sich für Schalke zerreißt. Daran arbeiten wir aktuell und benötigen insbesondere die Mithilfe eines starken SFCV im AR.

Wie siehst Du die Zusammenarbeit AR S04/SFCV und welche Synergien können sich ergeben?

Um die unter Punkt 4 beschriebene Unterstützung zu erhalten, ist der Dialog zwischen Fanszene und Verein essenziell. Hier haben wir in den letzten Monaten das Format „mitGEredet“ entwickelt. Ich würde es begrüßen in Zukunft den Austausch zwischen den Gremien und den Fans zu erhöhen. Wir müssen, wie es in einer guten Familie üblich ist, wieder miteinander reden. Hier sollten wir gemeinsam sinnvolle Formate ausloten und dem SFCV zur Verfügung stellen.

Warum sollten Dir die Schalke 04 Mitglieder im SFCV das Vertrauen schenken?

Im Juli 2020 erfolgte meine Berufung in den Aufsichtsrat. Für mich stand in dieser Zeit der Dialog mit Mitarbeitern, Mitgliedern, Fans und Gremien im Vordergrund, um zu verstehen, wo es hinter den Kulissen und abseits der Presse-Schlagzeilen krankt. Nun kann ich die Themen einordnen und habe mich bereits aktiv in den Bereichen Organisation, Kommunikation – Formate „mitGEredet“ und den „digitalen Schalke Tag“ – aktiv einbringen können. Aktuell stehe ich im Bereich Sport im Austausch zum Thema Prävention und Reha und unterstütze mit meinem Netzwerk. Wenn man so möchte, ist meine erste Analyse abgeschlossen und ich bringe mich nun aktiv in zentrale Themen auf Schalke ein. Diese Umsetzung ist kein Sprint, sondern nur durch kontinuierliche und verlässliche Arbeit möglich. Hier möchte ich mich weiter einbringen und den Verantwortlichen aktiv zur Seite stehen.

Was würdest Du im Falle Deiner Wahl tun, um die Fanszene wieder zu einen?

Das Thema Transparenz und Dialog wurde in der Vergangenheit bereits sehr strapaziert – doch hier liegt der Schlüssel, hier liegt der Kern. Wir müssen wieder miteinander sprechen, Meinungen und Ansichten zulassen sowie Zuhören und die richtigen Schlussfolgerungen ziehen. Selbstverständlich wird man sich bei bestimmten Themen reiben und auch das gehört zum Wesen eines Vereins, wenn dies dann auf Augenhöhe geschieht. Schalke ist die Summe seiner Mitglieder und Fans – wir müssen den Stolz, Schalker zu sein spüren, auf und neben dem Platz. Nur so bekommen wir das aktuelle Bild, welches wir in den Medien abgeben, korrigiert. Wir müssen an unserer Identität an unserem Umgang miteinander arbeiten.

Wie siehst Du die zukünftige Rechtsform von Schalke 04?

Die zukünftige Rechtsform wird durch die Mitglieder im Rahmen einer dann stattfinden Mitgliederversammlung entschieden. Es wird nur eine gemeinsam abgestimmte Rechtsform denkbar sein, die soziale und wirtschaftliche Aspekte vereint. Schauen wir uns Hertha oder den HSV an, sehen wir, dass kurzfristig zur Verfügung gestelltes Kapital keinen Effekt hat, wenn Organisation und Strategie nicht stehen. Aktuell sehe ich das Thema zweitrangig – wir müssen unsere sportlichen Hausaufgaben machen und den Verein wieder in den Dialog bringen. Daraufhin kann man sich mit den Möglichkeiten einer Veränderung beschäftigen, die dann durch die Mitglieder zu verabschieden ist.

Wo setzt Du Deinen Schwerpunkt in Deiner Tätigkeit im Aufsichtsrat?

Ich lebe mit meiner Familie seit über 12 Jahren in Gelsenkirchen und bin somit ansprechbar und verfügbar. Einen Vorstand zu begleiten, sodass er die richtigen Entscheidungen trifft, ist mein tägliches Brot. Als Aufsichtsrat möchte ich weiterhin dazu beitragen, dass Schalke 04 ein klares Profil, eine intelligente Vereinsstrategie, aktive Kommunikation und wirkungsvolle interne Strukturen erarbeitet und umsetzt. Außerdem gilt es, unsere Kostenstruktur kontinuierlich zu analysieren, um jederzeit aktiv agieren zu können – der finanzielle Druck auf unser Budget wird auch in Zukunft nicht geringer werden.

Der FC Schalke 04 steckt in einer seiner größten Krise seit Jahrzehnten. Wie muss Deiner Meinung nach verfahren werden, um diese Krise zu überstehen?

Wir müssen den eingeschlagenen Weg mit Schalkern in verantwortlichen Positionen weitergehen. Das wichtigste aus Sicht des Fans ist die Schalke Mentalität, die in den letzten Jahren verlorengegangen ist. Schalker wurden nur temporär in Ämter berufen, wenn der Karren feststeckte. Heute haben wir den Grundstein für ein starkes Schalke gelegt, indem wir verdiente Schalker und Experten in die Verantwortung genommen haben. Anders ist aus meiner Sicht die Zukunft nicht zu gestalten. Des Weiteren haben wir die Verpflichtung für unsere Mitarbeiter (>600) Rahmenbedingungen zu schaffen, die es Ihnen ermöglichen Ihr Potenzial voll auszuschöpfen. Dafür benötigen wir professionelle Strukturen. Auch hier sind die ersten Schritte bereits getan.

Nenne die aus Deiner Sicht wichtigsten Gründe um die Frage „Wo steht Schalke in 5 Jahren?“ mit „Im internationalen Geschäft“ beantworten zu können.

  • Schalke hat das Heft des Handelns in die eigenen Hände genommen – Strategie wird wieder von Schalkern entwickelt.
  • Mit wirtschaftlicher Vernunft und Demut aus der Vergangenheit ist es gelungen einen soliden und zukunftsfähigen Finanzplan zu erstellen.
  • Die Talente der Knappenschmiede sind wieder langfristig an Schalke gebunden – wenn Spieler den Verein verlassen erzielt der Verein Transfererlöse.
  • Auf Schalke herrscht ein neues Miteinander – aus Motzen wurde machen und sich einbringen. Es ist ein „unser Schalke“ entstanden.
  • Diskussionen werden auf Augenhöhe geführt – der Verein und der Fußball stehen im Mittelpunkt.
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